EXpirE grüßt japanisch

Zwar am Ort des ersten Auftretens von EXpirE – an einem Mauerpfosten des Gitterzauns des Botanischen Gartens in der Großen Wallstraße – aber thematisch ein neues Genre: eine Szene in einem Park mit blattlosen Bäumen, an denen rote Flaggen schwingen, im Zentrum des Bildes sieht man einen asiatisch anmutenden Pavillon. An seinen Seiten vielleicht je eine rot brennende Fackel. Wie schon auf früheren Fliesen kommen von hinten schwarze und weiße Vögel geflogen, überall im Vordergrund schwirren gelbe Insekten oder was ähnliches Flugfähiges in der Luft. Eine seltsame Scenerie, aber in ihrer Fremdartigkeit bizarr und interessant. Menschen fehlen, auch was Blühendes – warum?

Nachtrag am 27.4.: Jetzt erst wird mir deutlich, dass die schwirrenden gelben Insekten – Heuschrecken sein könnten, die den Wald kahl gefressen haben. Deshalb sieht dort alles so traurig aus. Die Fackeln könnten Rauch verbreiten, um die Schrecken zu vertreiben.–  Eine noch traurigere Möglichkeit enthält das Bild auch: sollte EXpirE gar auf den Vietnamkrieg anspielen wollen, während dessen die US-Armee das Agent Orange als Entlaubungsmittel einsetzte, um dem Vietkong Versorgungswege und Sichtschutz im Dschungel zu zerstören?

Foto: 24.4. 2016; Fundort: Große Wallstraße, links vom Eingang in den Bot. Garten.

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